Den richtigen Füller finden: Auf diese 7 Dinge kommt es beim Kauf an

Wir alle haben in der Schule mit einem Füllfederhalter schreiben gelernt. Was wir nicht gelernt haben: Es gibt ganz viele verschiedene Füller mit unzähligen unterschiedlichen Eigenschaften – damit jeder Schreibtyp den passenden Federhalter finden kann.

Unterschiedliche Materialien, verschieden breite Federn, mehrere Tintensysteme: Die Bandbreite der Wahlmöglichkeiten beim Füller-Kauf ist riesig und für Laien kaum zu überblicken. Wer sich einen edlen Füllfederhalter kaufen möchte, der auf dem eigenen Schreibtisch etwas hermacht und noch dazu gut in der Hand liegt und sauber schreibt, wird sich aber wohl oder übel damit auseinandersetzen müssen.

In unserem Blogbeitrag erklären wir Ihnen, wie Sie den richtigen Füller finden und auf welche 7 Dinge Sie beim Kauf achten sollten.

Den richtigen Füller finden: Auf diese 7 Dinge kommt es beim Kauf an

Aufbau

Füllfederhalter sind im Grunde immer gleich aufgebaut: Sie bestehen aus einem Schaft (auch Korpus genannt), einem Vorderteil mit einem Griffstück und aus einer Kappe. Dazu kommen ein Tintensystem und natürlich die Feder.

So einfach der Aufbau eines Füllers, so komplex wird es, wenn man sich die einzelnen Teile genauer anschaut. Beim Korpus stellt sich dabei vor allem die Frage nach den verwendeten Materialien, beim Griffstück nach der Form und der Griffigkeit beim Schreiben. Die Federn unterscheiden sich nicht nur in Form, Verarbeitung und Material, sondern auch in ihrer Stärke.

Und das ist längst noch nicht alles, wie Sie gleich sehen werden…

Füller aufbau

Material

Federhalter können aus sehr vielen verschiedenen Materialien bestehen. Klassisch sind Plastik und Metall, doch gibt es auch Füller aus Holz oder aus Edelharz. Jedes Material hat seine ganz besonderen Eigenschaften und bringt somit Vor- und Nachteile mit sich.

  • Plastik: Die Vorteile von Plastikfüllern liegen auf der Hand: Sie sind leicht und preisgünstig. Doch wie wir alle aus Erfahrung wissen, ist „billig“ oft nicht gleichbedeutend mit „robust“ und „nachhaltig“. Die Lebensdauer von Plastikfüllern ist geringer als jene von etwa Metallfüllern. Vor allem am Gewinde ist Plastik keine gute Wahl, da der Stift dort leicht brechen kann – und dann ist das Schreibgerät nur noch für die Mülltonne gut.
  • Metall: Deutlich robuster und deshalb empfehlenswerter sind Füller aus Metall. Sie haben nicht nur eine viel längere Lebensdauer, sondern machen auch optisch mehr her als ein billiger Plastikfüller. Und: Metall-Füllfederhalter liegen schwerer in der Hand, was beim Schreiben kein Nach-, sondern ein gewaltiger Vorteil ist. So ist ein besonders schwerer Füller aus massivem Stahl zum Beispiel in der Regel besser ausbalanciert und Sie müssen nicht so stark aufdrücken, um die Tinte aufs Papier zu bekommen.
  • Edelharz: Füller aus Edelharz ordnen sich irgendwo zwischen den Klassikern aus Plastik und Metall ein und übernehmen von beiden jeweils einige Eigenschaften. So sind Edelharz-Füller robuster und langlebiger als Plastik-Füller, aber gleichzeitig auch sehr leicht – was Vielschreibern zugutekommen kann, die auf ein eher leichteres Schreibgerät stehen.
  • Holz: All jene, die den besonderen Touch suchen, greifen gern zu einem Holz-Füller. Touch ist dabei wörtlich zu verstehen, denn Holz bietet einmalige haptische Eigenschaften. Wer mit einem Füller zum Beispiel aus Palisanderholz schreibt, verleiht seiner Liebe zur Natur Ausdruck und findet es auch gut, dass der Stift mit jedem Gebrauch seinen eigenen Charakter bekommt. Stichwort Patina. Holz ist dabei ein Material, das vom Gewicht her zwischen Edelharz und Metall einzuordnen ist. Für Schreiber, die das besondere Etwas mögen, sind Holzfüller definitiv eine Überlegung wert.

Größe und Gewicht

Die Maße und das Gewicht eines Füllers sind zwei Eigenschaften, die sehr stark vom Geschmack des Einzelnen abhängen und bei denen es auf den individuellen Wohlfühlfaktor ankommt. Hier gilt mehr als bei allen anderen Kategorien die goldene Regel: Probieren geht über Studieren.

Bei der Größe ist die Sache im Normalfall noch recht klar. Schreiber mit sehr großen Händen haben häufig Probleme mit eher schmalen Füllern, während große und breite Füller für Schreiber mit zierlichen Händen schnell zu wuchtig sind. Die meisten Schreiber bevorzugen etwas dickere, bauchige Füller, weil diese gut in der Hand liegen und in der Regel eine gute Balance aufweisen.

Beim Gewicht hingegen gehen die Meinungen ganz stark auseinander. Haben wir weiter oben geschrieben, dass schwerere Füllfederhalter aus Metall besser in der Hand liegen und ein angenehmeres Schreiberlebnis hervorbringen, so ist das nur die halbe Wahrheit. Denn umgekehrt beklagen manche Schreiber auch, dass so die Hand schneller ermüdet – weshalb sie vor allem für längere Texte lieber zu einem leichteren Füller greifen.

Wie bei allem im Leben: Am Ende ist es also eine Frage des Geschmacks.

Tintensystem

Jetzt wird es wieder etwas konkreter. Drei Tintensysteme können unterschieden werden: klassische Patronenfüller, Kolbenfüller und dazu noch Konverter, die das Verbindungsstück zwischen den beiden Systemen bilden.

  • Patronenfüller: Aus der Schule kennen die meisten von uns den Patronenfüller. Die Tinte wird dabei über eine Standardpatrone zugeführt, die man ganz einfach auswechseln kann. Die Tintenpatrone wird dabei in der Regel benutzt und danach weggeworfen (Einwegsystem).
  • Kolbenfüller: Die Kolbenfüller hingegen beziehen die Tinte aus einem Kolben, der mit Tinte befüllt und somit immer wiederverwendet werden kann (Mehrwegsystem). Die Vorteile: Die Tinte geht im Grunde niemals aus, da der Kolben problemlos wieder neu befüllt werden kann. Und der Schreiber kann verschiedene, zum Beispiel verschiedenfarbige Tinten verwenden. In einem weiteren Blogbeitrag erfahren Sie übrigens alles, was Sie schon immer über Tinte wissen wollten.
  • Konverter: Der Konverter ist ein Kolben, der auf einen Patronenfüller aufgesetzt werden kann. Durch ihn können Besitzer von Patronenfüllern von den Vorteilen eines Kolbenfüllers profitieren und ebenfalls verschiedene Tinten einsetzen. Die Konverter sind dabei preiswert und überaus praktisch.

In unserem Blogbeitrag „Kolbenfüller oder Konverter: Welches System ist besser?“ gehen wir etwas stärker auf die Vor- und Nachteile der Tintensysteme ein.

Feder

Das Herzstück eines Füllfederhalters ist natürlich die Feder. Und man möchte kaum glauben, wie viele Details bei der Auswahl der Füllerfeder beachtet werden können – angefangen beim Material der Feder über ihre Form und die Festigkeit. Und natürlich die Schreibstärke, auf die wir in Punkt 6 (Schreibstärke) genauer eingehen werden.

Die Gretchenfrage, die sich beim Material der Feder stellt, lautet ganz simpel: Goldfeder oder Stahlfeder? Und als Antwort könnten wir geben: Geschmackssache.

Denn waren lange Zeit Goldfedern das Nonplusultra, weil Gold beständiger war und selbst Säuren ihm nichts anhaben konnten, sind Edelstahl-Federn Goldfedern längst ebenbürtig. Vor Rost müssen Nutzer keine Angst mehr haben und können die Stahlfeder auch nach Jahren noch einwandfrei verwenden. Auch das Schreiberlebnis ist vergleichbar, wenngleich Goldfedern nach wie vor etwas weicher und somit angenehmer schreiben.

Doch haben Goldfedern auch ihren Preis – und für viele Schreiber rechtfertigt der recht starke Preisunterschied nicht die vergleichsweise geringen Vorzüge beim Schreiben gegenüber Stahlfedern.

Und noch etwas: Der wirklich neuralgische Punkt einer Feder ist die Spitze – und die besteht ohnehin weder aus Gold, noch aus Stahl, sondern aus Iridium oder einer platinhaltigen Nickellegierung. Diese sind nämlich noch einmal deutlich härter als Gold und Stahl und nutzen sich nicht so schnell ab. Beim Schreiben ist das sehr wichtig.

Füller Feder

Schreibstärke

Wie schon gesagt: Wichtig bei der Federfrage ist vor allem die Federstärke. Und zu diesem Thema könnten wir ein ganzes Buch schreiben, haben es aber aus Zeitgründen bislang bei einem etwas ausführlicheren Blogbeitrag zur Federkunde von A bis XF belassen.

Das Allerwichtigste kurz zusammengefasst: Es gibt verschiedene Schreibstärken von sehr schmal bis sehr breit, die je nach Vorlieben und jeweiliger Anwendung besser oder schlechter geeignet sind. Standardfedern kommen in der Stärke M (für mittel) und lassen sich für so gut wie jede Anwendung nutzen. A-Federn richten sich an Anfänger, bestehen aus Edelstahl und sind sehr robust. Das sind jene Federn, mit denen Grundschüler das Schreiben lernen. LH-Federn zum Beispiel sind speziell für Linkshänder gemacht und besonders angeschrägt.

Wichtig: Jeder Hersteller hat eigene Normen für seine Federn, eine einheitliche Grundnorm gibt es nicht. Testen Sie beim Kauf von Füllerfedern also jeweils, ob eine bestimmte Feder Ihren Vorstellungen entspricht.

Extras

Auch für Füller gibt es Extras – oder besser gesagt: besondere Details, die noch einmal zusätzlich einen Unterschied machen können. Das fängt beim Griffstück an, das idealerweise etwas aufgeraut sein sollte, damit es einen wirklich sicheren Griff bietet, und reicht bis zur Kappe, zu deren Accessoires ein Clipper zählen kann, mit dem der Besitzer seinen Füllfederhalter am Jackett befestigen kann.

Und dann sind da noch die speziellen Füllertypen. Neben klassischen Schreibfüllern mit den oben beschriebenen unterschiedlichen Eigenschaften gibt es etwa auch spezielle Füller für Kalligraphie und Linkshänder-Füller. Linkshänder ziehen den Stift und die Feder nichts übers Papier, wie es Rechtshänder tun, sondern sie schieben mehr. Das erfordert einige Anpassungen vor allem an der Feder, die anders angeschrägt sein muss als bei klassischen Rechtshänder-Federn.

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Weitere Informationen

Kurz und knapp

Würde man alle Federarten, Tintensysteme, Füller-Materialien und Schreibstärken jeweils miteinander kombinieren, kämen am Ende 1001 verschiedene Füller heraus. Mindestens. Die Auswahl ist also riesig und jeder Schreiber kann garantiert den richtigen Füller finden.

Wichtig ist dabei vor allem folgendes:

  • Achten Sie auf ein robustes Material wie Metall oder Holz. Das sieht auf dem Schreibtisch nicht nur hochwertiger aus, sondern erhöht auch die Lebensdauer des Füllers beachtlich.
  • Wählen Sie das für Sie geeignete Tintensystem. Die Variante Patronenfüller plus Konverter ist am vielseitigsten, denn so können Sie die komplette Palette der Tintenangebote auf dem Markt nutzen.
  • Finden Sie die richtige Feder. Gerade am Anfang sind M-Federn sicher die beste Wahl, aber Vielschreiber mögen mit der Zeit zu einer etwas schmaleren Feder greifen wollen.

Noch unsicher? In unserem Blogbeitrag 6 Gründe, wieso Sie einen Füllfederhalter benötigen finden Sie ganz sicher noch weitere Anregungen.

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