Was Sie schon immer über Tinte wissen wollten

Sie ist das Lebenselixier eines jeden Schreibers: die Tinte. Durch sie werden Gedanken in Worte verwandelt und auf dem Papier verewigt. Kein Füllfederhalter, kein Kugelschreiber, kein Tintenroller kommt ohne Tinte aus – nicht einmal der teuerste Füller der Welt (vorausgesetzt der Besitzer legt ihn nicht nur als Schmuckstück in die Vitrine, sondern will auch damit schreiben).

Doch was ist Tinte eigentlich? Woraus besteht sie und wie kommt es, dass wir damit schreiben können? Gibt es verschiedene Arten von Tinten und worin unterscheiden sie sich? Und warum lässt sich manche Tinte ganz einfach wieder entfernen, wohingegen andere sich allen Löschversuchen widersetzt?

Fragen über Fragen – und wir möchten in diesem Blogbeitrag ein paar Antworten darauf geben.

Was Sie schon immer über Tinte wissen wollten

Was ist in Tinte enthalten?

Glaubt man dem lateinischen Ursprung des Wortes „Tinte“, dann handelt es sich dabei schlicht um gefärbtes Wasser. Und tatsächlich: Tinte ist im Großen und Ganzen eine Mischung aus Wasser und Farbstoffen. Welche Farbstoffe das genau sind und wie diese in das Wasser gelangen, ist je nach Art der Tinte und natürlich auch nach Hersteller verschieden. Zudem werden noch Zusatzstoffe etwa zur Konservierung beigemischt, damit die Tinte möglichst lange genutzt werden kann.

Ein Blick in die Geschichte gibt aber eine Vorstellung, woraus Tinte bestehen kann. Schon vor rund 5000 Jahren wurde etwa in Ägypten und in China Tinte verwendet, die aus Ruß und sogenanntem Gummiwasser, einem aus speziellen Bäumen gewonnenen Wasser bestand. Ein anderes Rezept setzte auf die Tintenblasen von Tintenfischen. Daraus ergab sich ein schwarzbrauner Farbstoff, der Sepia genannt wurde. Heute ist das Prinzip übrigens noch immer bei der Herstellung von Lebensmittelfarben gebräuchlich.

Welche Arten von Tinte gibt es?

Um ehrlich zu sein: Wir wissen gar nicht, wo wir da anfangen sollen. Es gibt ganz einfach so viele verschiedene Tintenarten und diese dann auch noch in allerlei verschiedenen Farben, dass es unmöglich ist, einen vollständigen Überblick zu geben.

Halten wir es also möglichst simpel – das sind ein paar der gängigsten Tintenarten:

  • Tinten auf Wasserbasis:

Sie zählen zu den Tinten mit löslichen Farbmitteln – d.h. dass sich der verwendete Farbstoff im Wasser auflöst und sich somit keine Farbstoffteile absetzen, die Tinte also gleichmäßig bleibt. Wasserbasierte Tinte hat dabei den Vorteil, dass sie nicht durch Papier durchschlägt. Allerdings trocknet sie auch vergleichsweise langsam und die Gefahr des Verwischens ist recht groß.

 

  • Tinten auf Lösungsmittelbasis:

Bei lösungsmittelbasierten Tinten, die ebenfalls zu den Tinten mit löslichen Farbmitteln gehören, ist es genau umgekehrt: Diese Tinte trocknet relativ schnell, allerdings verläuft sie zum Beispiel auf Papier. Die Folge: Diese Art von Tinte wird vor allem für glatte Oberflächen wie Folien oder Glas verwendet.

  • Eisengallustinten:

Diese Art von Tinte ist bereits seit mehr als zwei Jahrtausenden gebräuchlich und war vom Mittelalter an bis ins frühe 20. Jahrhundert weit verbreitet. Sie wurde einst aus Eisensulfat und Galläpfeln hergestellt, aus denen die Gallussäure herausgekocht wurde – daher der Name. Eisengallustinte zeichnet sich durch eine hohe Beständigkeit aus, was sie dokumentenecht macht, aber auch den Nachteil mit sich bringt, dass sie sich etwa aus Kleidung schlecht auswaschen lässt. Auch ist sie für eine Nutzung in Füllern nicht geeignet, da die Gefahr der Verstopfung besteht – wenngleich die Erfahrungen von Nutzern zeigen, dass einige moderne Eisengallustinten sehr wohl füllertauglich sein können. Nur noch wenige Hersteller bieten diese Art von Tinte an.

  • Pigmentierte Tinten:

Im Gegensatz zu den Farbstoffen in den Tinten mit löslichen Farbmitteln lösen sich die Pigmente nicht in Wasser auf. Das bringt den Nachteil mit sich, dass sich diese Pigmente recht schnell am Boden absetzen. Doch diese Tinte hat auch einige wichtige Stärken: Die Farbkraft ist hoch, diese Tinten sind lichtecht und beständig gegen Wasser. Bei gewünschter Dokumentenechtheit einer Tinte ist dies von großem Vorteil.

  • Tusche:

Es handelt sich um eine Art Überbegriff, denn es gibt zahlreiche verschiedene Tuschen. Häufig bestehen sie aus Pigmenten und besitzen deshalb ähnliche Eigenschaften wie pigmentierte Tinten. Mittels eines zugesetzten Bindemittels haften sie oft besser auf Papier. Da Tusche recht dick ist und zudem sehr schnell trocknet, eignet sie sich nicht für alle Anwendungen, vor allem nicht für Druckerpatronen, da die Druckerdüsen sehr schnell verstopfen würden.

  • Gel-Tinten:

Sie sind seit einigen Jahrzehnten stark auf dem Vormarsch. Es handelt sich quasi um eine pigmentierte Tinte auf Wasserbasis mit einem sehr eigenen Fließverhalten. Im Ausgangszustand ist sie recht dickflüssig, doch bei Nutzung des Stiftes verflüssigt sie sich und sorgt für ein weiches und flüssiges Schreiben. Auf dem Papier zeichnet sie weniger stark aus und kleckst nicht.

Wo wird überall Tinte verwendet?

Klassisch verwendet man Tinte natürlich zum Schreiben mit der Hand – ganz früher über einen Federkiel, später dann mit Metallfedern und heutzutage mit Kugelschreibern, Tintenrollern und Füllfederhaltern.

Doch ist das längst nicht alles. Schreibmaschinen zum Beispiel funktionieren mit einem Farbband, das in Farbe getränkt ist, eine Art Tinte. Und heutzutage stehen in jedem Büro und in fast jedem Haushalt Tintenstrahldrucker, die ebenfalls mit Tinte funktionieren.

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Welche Tinte eignet sich am besten für Füller?

DIE perfekte Füllertinte gibt es nicht, denn es kommt doch sehr auf die Vorstellungen und Wünsche des Schreibers an, auf welche Eigenschaften bei der Auswahl zu achten ist. Ganz allgemein sollten Tinten für Füllfederhalter aber

  • möglichst schnell trocknen, um auf dem Papier nicht zu verlaufen,
  • wasserfest sein und gut auf dem Papier halten,
  • dennoch auswaschbar sein, falls sich ein Tintenklecks auf die Kleidung verirrt,
  • den Füller nicht verstopfen und
  • je nach Anwendung eventuell auch dokumentenecht sein.

Jeder Hersteller hat für seine Tintenpatronen für Füller oder seine Tinten im Fass seine jeweils eigenen Rezepte, die er natürlich nicht verrät. Für den Alltagsgebrauch finden sich im Fachhandel aber zahlreiche leistungsfähige wasserfeste Tinten für den Füller, die sich fürs Schreiben auf Papier bestens eignen.

Wie viele Seiten kann man mit einer Tintenpatrone schreiben?

Wie lange man mit einer gewissen Menge Tinte schreiben kann, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel bereits davon, wie viel Tinte eigentlich in der Patrone drin ist. Auch ist wichtig zu wissen, auf welchem Medium man schreibt. Faktoren sind des Weiteren das Material und vor allem die Größe der Feder.

Füllerfedern haben unterschiedliche Größen. So gibt es sehr feine Federn (F-Federn), aber auch richtig breite Federn (extrabreite BB-Federn). Natürlich tragen schmalere Federn für ein bestimmtes Wort deutlich weniger Tintenmenge aufs Papier auf als extrabreite Federn.

Klassische Füllerpatronen enthalten 1 ml Tinte. Sie erreichen im Durchschnitt Schreiblängen von etwa 300 Metern – was einer Nutzung von mittelbreiten Federn (M-Federn) entspricht, wie sie für Hörner Füllfederhalter verwendet werden. Die Tintenmenge einer Standardpatrone reicht also locker für 10 bis 20 A4-Seiten, bei Nutzung einer feinen Feder auch gut und gern für die ersten Kapitel des ersten eigenen Romans.

Was bedeutet dokumentenechte Tinte?

Immer wieder begegnet einem der Begriff der Dokumentenechtheit, wenn man sich mit Stiften beschäftigt. Dokumentenechte Tinte zeichnet sich dabei durch eine hohe Langlebigkeit aus und ist gegen Wasser und Licht beständig. Wichtig ist, dass die Schrift selbst nach langer Zeit noch erkennbar ist, zumindest in ihren Grundzügen. Das spielt vor allem bei offiziellen Dokumenten und bei Unterschriften unter Verträgen eine Rolle.

So sind zum Beispiel in der Regel Tintenroller dokumentenecht, da ihre Tinte schnell trocknet, gut lesbar und wasserfest ist.

Als grundsätzlich dokumentenecht gelten Eisengallustinte und weitere Arten von pigmentierender Tinte.

Dokumentenechte Tinte Eigenschaften

Was ist ein Konverter für einen Füller?

Wer an Füllfederhalter denkt, denkt sofort an seine Schulzeit und an Tintenpatronen. Doch es gibt auch noch andere Füllsysteme, mittels derer die Tinte in Richtung Feder und dann aufs Papier gelangt. So haben Schreiber die Qual der Wahl zwischen Patronenfüller, Kolbenfüller und Konverter.

Kolbenfüller sind Federhalter, bei denen die Tinte direkt in einen fest mit dem Füller verbundenen Behälter gefüllt wird, den Kolben. Konverter greifen diese Idee auf und machen sie mit klassischen Patronenfüllern kompatibel. Denn Konverter für Füllfederhalter sind letztlich nichts anderes als austauschbare Kolben, die statt einer Patrone mit einem Patronenfüller gekoppelt werden.

Die Vorteile dieser Konverter liegen auf der Hand. Der Schreiber kann stets die Tinte seiner Wahl einfüllen und so auch regelmäßig zwischen verschiedenen Tinten wechseln. Und im Gegensatz zum Kolbenfüller lassen sich der Konverter und der Füller einfach reinigen.

Wie lange hält Tinte?

Ein echtes Ablaufdatum für Tinte gibt es nicht. Wird sie gut gelagert – also eher dunkel, nicht zu warm und nicht zu kalt, gleichbleibende Temperatur – kann sie durchaus auch nach 10 Jahren noch zum Schreiben verwendet werden. Die Hersteller raten aber in der Regel, Tinte innerhalb von 12 Monaten zu verbrauchen.

Nach einer gewissen Zeit kann es nämlich passieren, dass die Tinte austrocknet, der Wasseranteil also verdunstet. Bei pigmentbasierten Tinten können sich die Pigmente absetzen und die Tinte unbrauchbar machen. Die Folgen in beiden Fällen können sein, dass der Füller verstopft, beschädigt und im schlimmsten Fall unbrauchbar wird.

Kann man Tinte auch selbst herstellen?

Klare Antwort: ja. Und wer im Internet sucht, findet rasch jede Menge verschiedene „Rezepte“, angefangen von Anleitungen für Tinten in allen denkbaren Farben bis hin zu Tinten aus Naturstoffen.

In einem überaus lehrreichen Video erklärt etwa ein Experte der Universität Augsburg, wie sich Eisengallustinte selbst herstellen lässt.

Wer gern im Herbst spazieren geht, findet die Zutaten für Tinte auch im Wald. Eichenblätter mit kleinen Kugeln, in denen die Eichengallwespe ihre Larven abgelegt hat, sind der Grundbestandteil dieses Tintenrezepts des Focus. Die Galläpfel der geschlüpften Larven werden in Wasser gegeben und ein Eisennagel hinzugefügt. Ein paar Wochen stehen lassen und schon hat man Tinte.

Wie lässt sich Tinte wieder entfernen?

So wichtig es ist, dass Tinte lange hält: Manchmal möchte man etwas Geschriebenes doch wieder vom Papier entfernen – oder hat Tischdecke oder Kleidung mit Tinte beschmutzt und möchte den Klecks nun wieder auswaschen.

Beginnen wir mit dem Papier. Im Handel gibt es dafür Tintenkiller zu kaufen, aber auch mit Mitteln aus dem Haushalt lässt sich Tinte in der Regel löschen, wenngleich auch meist nicht ganz rückstandslos. Geeignet sind zum Beispiel Nagellackentferner und Alkohol. Beide können direkt oder per Wattebausch auf den Tintenfleck oder das zu tilgende Wort aufgetragen und dann weggewischt werden. Auch Essig ist ein probates Mittel: einfach ein paar Minuten einwirken lassen und ggf. unter Zuhilfenahme von etwas Spülmittel die Tinte vom Papier wischen.

Essig oder Milch sind zum Beispiel darüber hinaus geeignete Hausmittel, um Tintenflecke aus Kleidungsstücken auszuwaschen.

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Kanal Empfehlung

Der YouTuber Big-G ́s Tintenkiste macht regelmäßig ausführliche Tests verschiedener Tinten. An dieser Stelle würden wir gerne seinen Kanal empfehlen, dort erfahren Sie alles über die neusten Schreibwaren.

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Was bedeuten Bleeding, Sheen, Ghosting und Co? Ein kleines Tinten-Lexikon

In Verbindung mit Tinte begegnen einem immer wieder Begriffe, die sich nicht sofort erschließen. Mit unserem kleinen Lexikon rund um die Tinte möchten wir Aufschluss geben.

Bei Tinten ist häufig von Durchbluten (Bleeding) die Rede. Dabei geht es darum, dass die Tinte auf die Rückseite durchdrückt – und schlimmstenfalls sogar auf die nächste Seite. Mitunter liegt das an der sehr wässrigen Tinte, oft aber auch am Papier. Es handelt sich um eine Tinten-Eigenschaft, die es zu vermeiden gilt.

Der Begriff taucht im Druckbereich auf. Es handelt sich um eine der vier Grundfarben, aus denen der Drucker jede denkbare Farbe mischen kann. Cyan entspricht dabei dem Blau in der klassischen Farblehre. Die anderen drei Grundfarben beim Drucken sind Schwarz, Gelb und Magenta.

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Das Ghosting ist eine Art abgeschwächte Variante des Bleeding. Zwar drückt die Tinte nicht durch das Papier durch, durchblutet also nicht, doch lässt sich dennoch auf der Rückseite das Schriftbild erkennen.

Ein Konverter ist ein Zubehörteil, das aus einem Patronenfüller einen Kolbenfüller macht. Es handelt sich um eine Art nachfüllbare Tintenpatrone, die statt der klassischen Patrone auf einen Patronenfüller aufgesetzt werden kann. Die Tinte lässt sich beim Konverter beliebig wechseln, was vor allem für Vielschreiber interessant ist.

Die Farbe Magenta entspricht beim Drucken dem Rot in der klassischen Farblehre und lässt sich gemeinsam mit den anderen drei Druckfarben Schwarz, Gelb und Cyan zu allen möglichen Farben mischen. Magenta ist dabei eine eher rosane Farbtönung.

Pigmente sind Farbmittel, die jedoch im Gegensatz zu anderen Farbstoffen unlöslich sind. So gibt es – siehe weiter oben – pigmentierte Tinten, die besonders farbkräftig und zudem lichtbeständig und wasserfest sind. Allerdings setzen sich die Pigmente auch leicht und schnell ab, was ein Nachteil gegenüber wasserlöslichen Farbstoffen ist.

Beschrieben wird das Schattieren der Tinte. Das heißt, dass die Tinte dort, wo viel davon aufs Papier aufgetragen wird, dunkler erscheint als an Stellen mit weniger Tinte. Es ergibt sich ein Schatteneffekt. Das ist aber kein Qualitätsdefizit, sondern einfach durch verschiedene Tinteneigenschaften erklärbar.

Damit wird ein Effekt bezeichnet, bei dem die Tinte in einem zweiten Farbton aufscheint, zum Beispiel wenn eine blaue Tinte einen Rotstich hat.

Dieser Effekt ist dem Sheen sehr ähnlich, wird jedoch durch Glitzerpartikel hervorgerufen, die in der Tinte enthalten sind.

Der Begriff bezeichnet die Zähflüssigkeit von Tinte. Wasserlösliche Tinten sind flüssiger als zum Beispiel Tusche.

Schlusspunkt

Tinte ist der Menschheit schon seit fünf Jahrtausenden bekannt und wird von jeher zum Zeichnen und Schreiben sowie mit dem Aufkommen von Computern und Druckern auch zum Drucken verwendet. Die Vielzahl an Tinten ist heutzutage schier unendlich und für jede Anwendung – vom Schreiben per Federhalter bis hin zur Kalligraphie – gibt es spezielle Tinten.

Auch wenn man dank Internet-Tutorials Tinte relativ einfach selbst herstellen kann, möchten wir an dieser Stelle aber davon abraten, verschiedene gekaufte Tinten miteinander zu vermischen und zu versuchen, so neue Farbeffekte zu erzielen. Nicht immer sind die chemischen Eigenschaften zueinander kompatibel – und im schlimmsten Fall kann das Ergebnis dann dem Füller schaden.

Ansonsten gilt aber: Jeder findet garantiert die Tinte, die ihm am besten gefällt.

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