Wer gern Briefe schreibt oder ein persönliches Tagebuch führt, legt Wert auf hochwertige Schreibgeräte, die angenehm in der Hand liegen. Ein weiches Schreibgefühl, eine saubere Linie und eine hohe Beständigkeit der Mine oder Feder sind ein Muss. Füllfederhalter mit Goldfeder erfüllen diese Anforderungen und sind bei Vielschreibern deshalb überaus beliebt.
Wer zum ersten Mal vor der Wahl steht, zu welcher Art von Feder er greifen soll, kommt jedoch ins Grübeln. Goldfedern kosten nämlich etwas mehr als Stahlfedern – und da ist die Frage natürlich berechtigt, ob sich die Investition lohnt.
In diesem Beitrag erklären wir, was Goldfedern auszeichnet und wo sie den preisgünstigeren Stahlfedern überlegen sind. Wir zeigen den Unterschied zwischen Goldfedern und vergoldeten Federn auf und beschreiben, wie sich das Material positiv auf das Schreibgefühl auswirkt.
Füllfederhalter mit Goldfeder oder vergoldeter Feder: Wo liegt der Unterschied?
Wie heißt es im Volksmund so schön: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Das gilt es auch beim Kauf der Schreibfeder für den Füller zu beachten. Im Schreibwarenhandel finden Sie Goldfedern und vergoldete Federn – ein himmelweiter Unterschied.
Eine vergoldete Feder besteht nämlich, anders als eine Goldfeder, nicht komplett aus Gold. Es handelt sich vielmehr um eine Stahlfeder mit einem Goldüberzug – also eine Feder, die vergoldet wurde.
Dieser Goldüberzug ist extrem dünn und verleiht der Feder vor allem eine hochwertigere Optik. Das Schreibgefühl hingegen wird dadurch nicht verändert. Sie erwartet ein Schreibfluss wie mit einer klassischen Edelstahlfeder.
Eine echte Goldfeder hingegen besteht komplett aus Gold. Wenn Sie mit einem Füllfederhalter mit Goldfeder schreiben, merken Sie das sofort: Sie schreiben weicher und ausgewogener als mit einer Stahlfeder. Gold ist ein biegsameres Material als Stahl, was sich direkt auf den Schreibkomfort auswirkt.
Welche Eigenschaften besitzt eine Goldfeder?
Bevor Sie einen Füllfederhalter mit Goldfeder kaufen, ist es ratsam, sich ein wenig mit der Materie zu beschäftigen. Und zwar allein schon deshalb, weil ein solches Schreibgerät eine gewisse Investition darstellt. Während Qualitäts-Stahlfedern für weniger als 10 Euro zu haben sind, kosten echte Goldfedern ein Vielfaches davon.
Für den Preisunterschied gibt es allerdings auch gewichtige Gründe. Materialqualität, Schreibkomfort und Optik: Wir werfen einen Blick auf die Eigenschaften, die Goldfedern auszeichnen.
Materialwert und Karat
Im Gegensatz zu vergoldeten Federn, die aus Edelstahl bestehen und nur mit einer zarten Goldschicht überzogen wurden, bestehen Goldfedern komplett aus Gold. Und Gold hat nun einmal seinen Preis – der noch dazu in den vergangenen fünf Jahren um die Hälfte gestiegen ist.
Wie bei Schmuck wird auch bei Federn für Füllfederhalter der Goldgehalt in Karat angegeben. Denn genau genommen ist auch Gold eine Legierung, meist eine Mischung aus Gold, Silber und Kupfer. Je höher der Karat-Wert, desto höher ist auch der Goldanteil in einer Füllerfeder.
Gängig sind Goldfedern mit 14 Karat oder 18 Karat. Diese enthalten rund 58 Prozent (14 Karat) oder 75 Prozent (18 Karat) Gold. Bei Hörner bieten wir unter anderem eine hochwertige Goldfeder mit 18 Karat des Berliner Herstellers JoWo an.
Verarbeitung
Gold ist, anders als eher harter Edelstahl, ein relativ weiches Material. Die Folge: Es nutzt sich deutlich schneller ab.
Um zu verhindern, dass Ihre Goldfeder nach wenigen Monaten praktisch „aufgebraucht“ ist, besteht die Federspitze nicht aus Gold. Stattdessen wird hier ein Schreibkorn aus einem härteren Metall, in der Regel Iridium angebracht.
Das Aufbringen, das Schleifen der Spitze und der Verarbeitungsprozess sind aufwändig. Und dies macht Goldfedern deutlich hochwertiger als Schreibfedern aus anderen Metallen.
Federstärken
Füllfederhalter mit Goldfedern sind in verschiedenen Schreibstärken erhältlich. Die Bandbreite der Federstärken gleicht dabei im Großen und Ganzen jener der Stahlfedern.
Die häufigsten Federstärken, die Ihnen beim Kauf begegnen werden, sind F, M und B. Diese Abkürzungen stehen für „fein“, „mittel“ und „breit“. Während geübte Schreiber mit einer filigranen Handschrift gern zu einer F-Feder greifen, sind B-Federn typisch für größere Handschriften und etwa auch für Unterschriften. Die M-Federn sind der Allrounder und sicher die am häufigsten gewählte Federstärke.
In unserem Beitrag „Federkunde von A bis XF: Welche Feder für den Füller die richtige ist“ geben wir einen Überblick über weitere erhältliche Federstärken.
Schreibgefühl
Wir hatten es bereits geschrieben: Gold ist ein vergleichsweise weiches Material und Goldfedern sind folglich recht biegsam. Das sorgt für ein weiches Schreiben – und entlastet dadurch auch das Handgelenk. Für Vielschreiber ist ein Füllfederhalter mit Goldfeder also in jedem Fall interessant.
Beim Schreiben mit einer Goldfeder müssen Sie weniger Druck aufs Papier bringen. Die Buchstaben gleiten flüssiger aus dem Stift. Das Schriftbild wirkt sauberer – goldig eben.
Goldfeder oder Stahlfeder: Welche ist besser?
Die Goldfeder ist in vielen Punkten der Stahlfeder überlegen zu sein. Ist sie also die bessere Wahl? Natürlich gibt es gute Argumente, die für beide Feder-Arten sprechen. Bei den meisten haben Goldfedern erwartungsgemäß die Nase vorn:
- Materialqualität: Gold galt lange als das überlegene Material, weil es beständiger war. Stahl rostet, Gold nicht. Zwar ist der Unterschied heute nicht mehr so groß: Auch Federn aus Edelstahl halten längst mehrere Jahre und versprechen ein nachhaltiges Schreiberlebnis. Aber Gold ist und bleibt hochwertiger und solider – und somit ein Garant, dass Sie lange Freude an Ihrer Füllerfeder haben werden.
- Schreibgefühl: Mit Goldfedern schreibt man weicher als mit Stahlfedern. Jeder, der beide Feder-Arten direkt miteinander vergleicht, wird dies bestätigen. Natürlich bieten hochwertige Stahlfedern ebenfalls ein angenehmes Schreibgefühl. Doch die Nuancen – weicheres Schreiben, mehr Flex und eine folglich breitere Schrift beim Aufdrücken – die die Goldfedern überlegen machen, sind gerade für Vielschreiber am Ende ausschlaggebend.
- Optik: Gold oder Stahl – was sieht schöner aus? Da ist die Wahl schnell getroffen. Wer es sich leisten kann, wird immer zu einer edlen Goldfeder greifen. Oder zu einer vergoldeten Feder, die optisch wie eine Goldfeder aussieht, aber die Schreibeigenschaften einer Stahlfeder besitzt.
- Tintenwahl: Eines der wichtigsten Argumente, die für eine Goldfeder sprechen, ist deren Beständigkeit gegenüber verschiedenen Tinten. Gold ist als Material nämlich weniger anfällig als Stahl. Wer gern mit verschiedenen Tintenarten experimentiert, kommt um einen Füllfederhalter mit Goldfeder nicht herum. Selbst die aggressive Eisengallustinte setzt der Goldfeder kaum zu – während eine Stahlfeder unter ihr leiden kann.
Einzig beim Preis liegt die Goldfeder hinter der Stahlfeder – Qualität kostet nun einmal. Beim Kauf spielt das Geld natürlich eine Rolle. Doch wem ein angenehmes Schreiben und ein prestigeträchtiger Stift wichtig sind, der sollte die gewichtigen Argumente, die für eine Goldfeder sprechen, berücksichtigen.
Fazit
Ein Füllfederhalter mit Goldfeder ist für Vielschreiber und alle, die sich gern handschriftlich ausdrücken, eine kluge Wahl. Sie dürfen sich auf ein sauberes Schriftbild, ein angenehmes Schreibgefühl und einen hohen Komfort beim Schreiben freuen. Dazu kommt das Prestige, das mit einer Goldfeder einhergeht.
Das alles hat zwar seinen Preis, doch lohnt sich dieser zweifelsohne. Da Gold als Material beständiger ist als Stahl, können Sie unbesorgter mit verschiedenen Tinten experimentieren. Zudem ist Gold biegsamer und eine Goldfeder schreibt sanfter. Beides ist – nicht nur für Schreibpuristen – wahrlich Gold wert!