Wer hat den Kugelschreiber erfunden? 11 Fakten über eine geniale Idee

Wer hat den Kugelschreiber erfunden 11 Fakten über eine geniale Idee

 

Seinem Alter nach ist der Kugelschreiber eigentlich schon längst in Rente. Doch im Alltag ist er so allgegenwärtig wie nie – und längst noch kein Fall fürs Altenteil.

Vor rund 85 Jahren wurde ein Stift, der dem heutigen, modernen Kugelschreiber gleicht, zum Patent angemeldet. Der Siegeszug ist bekannt: Der Kuli ist aus keiner Tasche, von keinem Schreibtisch und von keiner Messe, wo er als ideales Werbegeschenk dient, wegzudenken. Rund 450 Millionen Euro geben allein die Deutschen jährlich für Kugelschreiber aus.

Notizen, Verträge, Unterschriften, Briefe: Kein Papier, auf dem der Kugelschreiber nicht seine Spuren hinterlässt. Vor allem aber gilt eines: Er schreibt und schreibt und schreibt.

Doch wer hat den Kugelschreiber eigentlich erfunden? Und wie kam es zu dieser bahnbrechenden Idee? Was haben die britische Luftwaffe Royal Air Force und die NASA mit dem Siegeszug des Kugelschreibers zu tun? Wir präsentieren 11 spannende Fakten über den Kuli und seinen Schöpfer – einen ungarischen Erfinder, der auch noch in anderen Bereichen von sich reden machte.

Das Büro (fast) im Namen: Der Kugelschreiber Erfinder heißt Biró

Der Erfinder des Kugelschreibers heißt László József Biró. 1899 kam er in Budapest zur Welt und wurde später durch allerlei Erfindungen bekannt. Die berühmteste ist ganz klar jene des Kulis, wie wir ihn heute kennen. Biró, der bei seiner Geburt noch Schweiger hieß – die jüdische Familie ließ den Namen erst sechs Jahre später zu Biró ändern, um ihn an die ungarische Heimat anzupassen – begann in jungen Jahren unter anderem ein Medizinstudium (das er nicht beendete), arbeitete als Versicherungsmakler und Rennfahrer.

Vorläufer des Kugelschreibers gab es bereits viel früher

Nimmt man es genau, hatten auch vor Biró schon Erfinder Ideen für Stifte, die dem heutigen Kugelschreiber ähneln. Aber eben nur ähneln. So schrieben schon im 16. und 17. Jahrhundert Menschen mit Tintenstiften und im 19. Jahrhundert wurden sogar Patente auf Schreibgeräte angemeldet, die die Tinte in sich selbst mitführten. In der Regel schrieben diese Stifte jedoch noch nicht mit einer Kugel, wie sie für den Kugelschreiber nun einmal charakteristisch ist, sondern mit Federn.

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1938 meldete Biró ein Patent auf seinen Kugelschreiber an

Die Idee mit der Kugel kam dann schließlich László József Biró. Alles, was er dafür brauchte, waren eine Röhre, eine Kugel und Tinte, die durch die Röhre zur Kugel geführt wird. Gemeinsam mit einigen Freunden und Bekannten erschuf er den ersten Kugelschreiber – und meldete ihn am 25. April 1938 zum Patent an. Auf den Markt kam das Schreibgerät als Go-Pen – heute würde man es wohl als Schreibgerät to go bezeichnen.

Die Idee geht auf Druckmaschinen und Murmeln zurück

Biró arbeitete in den 30er-Jahren als Journalist, Autor und Herausgeber für mehrere Zeitungen. Die Druckmaschinen sowie die Murmeln seiner Kinder brachten ihn auf die Idee für den Kugelschreiber: Er wollte einen Stift erfinden, der mit Tinte schreibt und nicht schmiert – ähnlich den Druckverfahren beim Zeitungsdruck, nur eben von Hand. Was die Murmeln damit zu tun haben? Ihm fiel auf, dass die Kugeln, wenn sie durch eine Pfütze rollten, danach noch eine nasse Spur hinterließen. Das Prinzip setzte er in Form der Kugel am Ende des Stiftes um, die die Tinte aufs Papier überträgt, wo sie dann trocknet.

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Die Nazis verhindern, dass Ungarn die erste große „Kuli-Macht“ wird

Biró war Jude und geriet gegen Ende 1938 mehr und mehr unter Druck. Ungarn war Verbündeter von Nazi-Deutschland. Als Ende 1938 ein Gesetz in Kraft treten sollte, das eine Mitnahme von Patenten ins Ausland verbot, flohen Biró und seine Familie rechtzeitig nach Frankreich – von wo aus es kurze Zeit später weiter nach Argentinien ging, als auch in Frankreich die Juden zunehmend verfolgt wurden. Die Folge: Biró setzte seine Forschung an den Kulis in Südamerika fort und erhielt 1943 ein weiteres Patent, diesmal in den USA. Auf dessen Basis wurden von nun an in einer Fabrik in Argentinien jährlich sieben Millionen Kugelschreiber hergestellt.

Der wahre Durchbruch des Kugelschreibers gelang einem anderen Geschäftsmann

Der Brite Henry George Martin erkannte sehr bald das Potenzial des Kugelschreibers – jedoch zunächst für einen ungewöhnlich anmutenden Zweck: Weil der Stift auch in hohen Lagen problemlos funktioniert und nicht kleckst, sah er ihn für Flugzeugbesatzungen vor. Denn diese hatten bis dato damit zu kämpfen, dass Füllfederhalter in der Höhe den Geist aufgaben. Kurzerhand kaufte Martin Biró die Patentrechte ab und begann mit der Serienherstellung. Für die Royal Air Force produzierte er 1944 rund 30.000 Stück.

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Weltweit beginnt die Kuli-Serienproduktion – oft ohne Kauf der Patentrechte

Bis Mitte der 1950er-Jahre wurden eine Milliarde Kulis auf der ganzen Welt hergestellt – was den riesigen Erfolg des Schreibgeräts schon seinerzeit beweist. Kleiner Haken für den Kugelschreiber-Erfinder: Ein Teil davon entstand, ohne dass die Hersteller die Patentrechte erwarben. Nichtsdestotrotz erhielt Biró in Dutzenden Ländern für seine Erfindung Patente und kann heute ganz klar als offizieller Erfinder des Kugelschreibers betrachtet werden.

In einigen Ländern wird Biró sprachlich gehuldigt

Ehre, wem Ehre gebührt: In vielen Sprachen hat der Name Biró für Kugelschreiber Einzug gehalten. So nennen Briten den Kuli zum Beispiel „Biro“. Auch in Italien ist der Begriff verbreitet. Frankreich hingegen verwendet den Namen „Bic“, was nichts mit Biró, aber mit einem anderen berühmten Mann zu tun hat: Marcel Bich. Er stellte in den 50er-Jahren eine ganze Menge preisgünstiger Kugelschreiber her und verhalf dem Schreibgerät mit zum Durchbruch.

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Biró wandte das Prinzip auch auf andere Dinge an – etwa den Deoroller

László József Biró war ein echter Erfinder, dem die Ideen nie ausgingen. So erfand er zum Beispiel auch ein Parfüm, das als Vorläufer des Deorollers betrachtet werden kann. Das Prinzip ist das gleiche wie beim Kugelschreiber: Der Duftstoff wird über eine Kugel auf die Haut aufgetragen. Die Idee floppte – und Biró tüftelte weiter und brachte einige andere Parfüme auf den Markt. Wobei die Idee mit dem Deoroller, wie wir heute wissen, ja schließlich dennoch irgendwann ihren Erfolg haben sollte.

Der Space Pen funktioniert sogar im All – und darf bei keinem NASA-Flug fehlen

Dass Birós Erfindung einst die Royal Air Force interessierte, haben wir weiter oben schon geschrieben. Jahre später wurde dann sogar noch ein Astronautenstift entwickelt – der Fisher Space Pen, an dem jedoch László József Biró keine Aktie hatte. Paul C. Fisher entwickelte gemeinsam mit anderen Tüftlern eine spezielle Tintenpaste, die auch bei Schwerelosigkeit schreibt. Zudem schreibt die Mine auch bei extremen Temperaturen und steht unter Druck, weshalb sie schreiben kann, wenn Kugelschreiber eigentlich den Geist aufgeben (zum Beispiel mit nach oben gerichteter Spitze). Seit 1968 nimmt die NASA den Space Pen zu ihren Raumflügen mit.

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Argentinien widmet dem Kugelschreiber-Erfinder einen Feiertag

Seit 1986, ein Jahr nach László József Birós Tod in Buenos Aires, widmet seine Wahlheimat Argentinien Biró einen Feiertag. Der Tag des Erfinders, der in vielen Ländern der Welt an verschiedenen Tagen begangen wird, wird in Argentinien alljährlich am 29. September gefeiert – Birós Geburtstag. Damit drückt das Land seinen Stolz darauf aus, dass der Erfinder des Kugelschreibers nach seiner Flucht vor den Nazis im Zweiten Weltkrieg rund 40 Jahre in dem südamerikanischen Land gelebt hat.

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