Wo liegt bloß der Schlüssel? Wann war der Termin? Und das Passwort, wie lautete es gleich? Immer wieder vergessen wir im Alltag Dinge. Manchmal ist das halb so wild, manchmal aber auch belastend – etwa, wenn die Vergesslichkeit Auswirkungen auf unsere Produktivität im Arbeitsleben hat.
Was können wir tun, um wichtige Dinge besser zu erinnern und weniger häufig Informationen zu vergessen?
Strategien gibt es viele. Wichtiges notieren, das Gedächtnis trainieren, den Alltag strukturieren: einverstanden. Aber wie können wir das ganz konkret angehen?
In unserem Blogbeitrag erklären wir, wieso unser Gehirn manchmal überlastet ist, und etwas vergisst – und geben hilfreiche Tipps, was wir wider das Vergessen tun können.
Warum wir vergessen
Vergesslichkeit gilt als Schwäche. Dabei ist sie – evolutionsbiologisch betrachtet – eine Stärke beziehungsweise ein integraler Bestandteil unserer Hirn- und Gedächtnisleistung. Indem wir vergessen, sortieren wir aus und trennen Wichtiges von Unwichtigem.
Vorstellen kann man sich das wie bei einem Computer. Auch unser Gehirn ist eine Art Festplattenspeicher, der irgendwann voll ist. Damit das Gehirn nicht an die Grenze seiner Speicherkapazität gelangt, werden unsere Erinnerungen ständig aktualisiert, ergänzt, erweitert – oder eben gelöscht, also vergessen.
Vergessen wir in bestimmten Situationen viel und häufig, ist unser Arbeitsspeicher wohl überlastet. Das kann mit Stress zusammenhängen, dem wir ausgesetzt sind, aber auch daran liegen, dass wir schlecht schlafen. Oder die Menge an Informationen, die wir behalten müssen, ist schlichtweg zu groß.
7 Tipps, die gegen das Vergessen helfen
Was also können wir tun, um wichtige Dinge besser zu behalten – und um unserer notorischen Vergesslichkeit den Kampf anzusagen?
Die folgenden 7 Tipps helfen, um Informationen, Namen, Termine oder zum Beispiel Passwörter nicht mehr zu vergessen.
Konzentration fokussieren
Ein Grund dafür, dass wir manche Dinge vergessen, ist ein Information Overflow in unserem Kopf. Heißt: Wir denken an zu viel – und können nicht alles verarbeiten.
Das oftmals hochgelobte Multitasking wird hier zum Problem. Nehmen wir uns zu viel gleichzeitig vor, lässt unsere Leistung nach. Statt 100 Prozent auf eine Aufgabe fokussiert zu sein, geben wir für mehrere Aufgaben nur 70 bis 80 Prozent.
Weniger ist also mehr. Wichtig ist, seine Konzentration zu bündeln und das Wesentliche nicht aus dem Blick zu verlieren. Manchmal ist es besser, erst die eine Aufgabe zu beenden, bevor man eine neue beginnt.
Zeitmanagement-Methoden wie das Eisenhower-Prinzip können dabei helfen. Dieses rät, Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit in vier Kategorien zu unterteilen – wobei die dringenden UND wichtigen zuerst bearbeitet werden. Unwichtige Aufgaben kann man hingegen getrost auch mal „vergessen“.
Gehirn trainieren
Das Gehirn ist eine Art Muskelapparat. Wir können es also, genau wie unsere Arm-, Bein- oder Bauchmuskeln, trainieren, damit es stärker und leistungsfähiger wird. Und um uns Dinge besser merken zu können, sollten wir das auch.
Aber wie?
Methoden gibt es viele. Eine beliebte sind zum Beispiel Kreuzworträtsel. Sie helfen nicht nur dabei, den eigenen Wortschatz zu erweitern, sondern regen auch das Hirn zum aktiven Denken an.
Noch vielversprechender, um künftig Informationen besser verarbeiten und erinnern zu können, ist das Tagebuch. Wer abends die Ereignisse des Tages Revue passieren lässt, indem er sie in einem Tagebuch aufschreibt, erinnert sich aktiv an Details – und trainiert dabei das Gehirn.
Notizen machen
Am wirkungsvollsten lässt sich dem Vergessen vorbeugen, indem wir uns Dinge mit Zettel und Kugelschreiber aufschreiben. Das ist aus zweierlei Gründen sinnvoll:
- Die Notiz selbst „speichert“ die wichtige Information für uns ab und wir können sie später nachlesen.
- Wenn wir etwas aufschreiben, visualisieren wir die Information zugleich in unserem Kopf – und können sie so besser in unserem Gedächtnis speichern.
Ganz ohne ist die Notiz-Methode aber natürlich nicht – schließlich kann es schnell passieren, dass wir auch den Zettel verlieren. Wichtig ist also, die passende Aufschreib-Taktik zu finden, damit das Ganze am Ende auch klappt. Am Arbeitsplatz können zum Beispiel eine Pinnwand oder durchaus auch an den Computerbildschirm geklebte Post-its helfen. Außerdem gibt es auch Notiz- oder To-do-Listen-Apps (dazu später mehr).
Alltag strukturieren
Wir vergessen vor allem dann viel, wenn unser Leben ungeordnet, chaotisch, schlecht organisiert ist. Die Basis im Kampf gegen das Vergessen ist also ein strukturierter Alltag.
Für den beruflichen Alltag gibt es jede Menge Ratgeber, damit wir uns nicht zwischen all unseren Aufgaben und Projekten verlieren. Eine effiziente Organisation des Arbeitsalltags ist die halbe Miete, um zwischen Meetings, Mails und Berichten nicht den Überblick zu verlieren – und wichtige Dinge zu vergessen.
Zeitmanagement-Experten empfehlen, für alle Aufgaben feste Zeitfenster zu definieren. Mails werden zum Beispiel nur zwischen 9 und 10 Uhr beantwortet, um von 10 Uhr bis zur Mittagspause intensiv an den eigenen Projekten arbeiten zu können. In dieser Zeit neu eingehende Mails werden ignoriert – denn jede Störung führt dazu, dass wir Tätigkeiten unterbrechen und womöglich wichtige Informationen vergessen.
Stress reduzieren
Das Gehirn muss auch mal entlastet werden. Im Alltagsstress ist das wichtig – sonst läuft es irgendwann heiß und setzt aus.
Entspannungsmethoden wie Meditation und Yoga eignen sich gut zum Stressabbau und um das innere Gleichgewicht wiederzufinden. Auch Ablenkung hilft, etwa in Form eines Buches oder eines Spaziergangs in der Natur.
Wer viel am Bildschirm arbeitet, sollte zudem in seiner Freizeit das Smartphone bewusst aus der Hand legen. Stichwort: Digital Detox.
Bullet Journal führen
Wer sich viel merken muss – Termine, Kontakte, Informationen – der findet im Bullet Journal eine treue und zuverlässige Gedächtnisstütze. Dabei handelt es sich um eine Mischform aus Terminplaner, Notizbuch, Tagebuch, Kontakteliste und Konferenzmappe.
Gut organisiert und strukturiert kann ein Bullet Journal eine echte Hilfe sein, um Wichtiges rasch nachschlagen zu können. Als Buch ist es in der Aktentasche immer bei der Hand, als App-Version auf dem Smartphone oder Tablett rund um die Uhr verfügbar.
Gesund leben
In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist. Was bedeutet: Möchten wir nicht mehr so viel vergessen, müssen wir dafür sorgen, dass wir ganzheitlich körperlich fit sind.
Bewegung, gesunde Ernährung und viel Flüssigkeit sind die Basis für körperliche Gesundheit und Wohlbefinden. Wer Sport treibt – Joggen, Radfahren, Mannschaftssport – der baut aktiv Stress ab. Und Stress fördert ja bekanntlich Vergesslichkeit.
Die Technik hilft: Apps gegen die Vergesslichkeit
Die Technologie hilft uns mehr und mehr, alltägliche Aufgaben zu erledigen. Und das Smartphone ist für viele schon so etwas wie ein zweites Gehirn – quasi eine Erweiterung des eigenen Speichers.
Mancher mag das nicht so gut finden, weil wir Gefahr laufen, gewisse Fähigkeiten zu verlernen: Wer nur noch mit Navi Auto fährt, büßt seinen Orientierungssinn ein, und Telefonnummern kann sich heute eh kaum noch jemand merken.
Tatsächlich aber bietet die Technik auch unendliche Chancen. Apps erinnern uns zuverlässig an Termine, helfen uns beim Merken von Passwörtern und speichern Daten ab, damit wir sie bei Bedarf problemlos abrufen können.
Die folgenden Tools und Programme helfen dem Gedächtnis auf die Sprünge:
- Todoist: Diese Listen-App ist ein Klassiker für alle, die sich Notizen machen wollen. Neben To-do-Listen können ganze Projekte angelegt und mit anderen Nutzern geteilt werden. Dabei lassen sich Prioritäten zuordnen und auch Erinnerungen schalten.
- Evernote: Die App ist ein klassisches Notiz-Tool. Hier lässt sich alles wie in einem Papier-Notizbuch aufschreiben – mit dem Unterschied, dass die Infos auch mit anderen geteilt werden können.
- Google Calendar: Dieses Tool ist ein Kalender mit umfangreichen Funktionen, der sehr leicht zu bedienen ist. Termine können angelegt, geteilt und mit Erinnerungen versehen werden. Steht ein Termin an, leuchtet auf dem Smartphone eine Benachrichtigung auf.
- Gehirnjogging: Mit dieser App lässt sich das Gehirn auf eine spielerische Art trainieren. Sie spricht verschiedene Fertigkeiten an – von Reaktionsgeschwindigkeit bis Speicherkapazität.
Mit diesen Strategien merken Sie sich Passwörter
Sichere Passwörter sollten lang und komplex sein und aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Das Ergebnis ist oft ein Kauderwelsch an Zeichen, die sich niemand merken kann.
Die Lösung: die Akronym-Methode. Überlegen Sie sich einen Satz und nehmen Sie die Anfangsbuchstaben eines jeden Wortes. Zum Beispiel: Aus „Ich bin 1,86 Meter groß!“ lässt sich „Ib1,86Mg!“ machen – die Kurzform eines Satzes, den man sich leicht merken kann.
Ebenfalls beliebt ist die Methode, bestimmte Buchstaben durch Zahlen zu ersetzen, das I zum Beispiel durch die 1 und das E durch die 3. So lässt sich ein Name problemlos in ein leicht zu merkendes Passwort umwandeln – aus „Mario Meier“ lässt sich „Mar1o_M313r“ machen.
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Dieser Text hat Ihnen gefallen und Sie wollen sich ein paar Gedächtnis-Ideen notieren, um sich später an sie zu erinnern? Dann schnell zum Tintenroller gegriffen – bevor Sie sie wieder vergessen!